Erfolgsgeschichte - Cargologic

Der Kunde

Cargologic ist seit über 50 Jahren auf die Abfertigung von Luftfracht im Auftrag von Fluggesellschaften und Spediteuren spezialisiert. Das Unternehmen gilt als der führende Schweizer Anbieter für Luftfrachtabfertigung. Die rund 800 Beschäftigten fertigen jährlich bis zu 440 000 Tonnen Luftfracht ab. Das Unternehmen ist an Flughäfen in der Schweiz (Zürich, Bern) präsent. Cargologic bietet Airlines und Spediteuren massgeschneiderte Lösungen für sämtliche Aufgabenstellungen im Bereich des Luftfrachthandlings. Diese umfassen u. a. die Abfertigung von Import-, Export- und Transit- sowie Spezialfracht und die Durchführung von Sicherheitsprüfungen für Luftfracht.

www.cargologic.com

Heterogene Systeminfrastruktur und gestiegene Data-Analytics-Anforderungen

Damit alle Luftfrachtsendungen Tag für Tag das gewünschte Ziel erreichen, sind nicht nur qualifizierte Mitarbeiter notwendig, sondern auch zuverlässige und moderne Technik. Hier wollte Cargologic sich neu aufstellen, wie Florian Kulikowski, Business Analyst bei Cargologic, erklärt: „Das System war technologisch veraltet und entsprach nicht mehr den gewachsenen Anforderungen, die wir hinsichtlich Flexibilität, Performance und Verfügbarkeit haben. Die BI-Plattform bot beispielsweise keine Möglichkeit, alle im Unternehmen vorhanden Daten für analytische Zwecke zu nutzen. Es konnten nur zwei der insgesamt sieben Datensilos ausgewertet werden. Die verfügbaren Reports beinhalteten nur starre Informationen wie Tonnagen und Umsätze, aggregiert auf Monate. Aufgrund der sehr grosszügig aggregierten Daten war deren Plausibilität nur schwer verifizierbar.“

Eingeführt werden sollte eine Business-Intelligence-Plattform, über die Anwender Informationen in unterschiedlicher Granularität analog ihrer individuellen Bedürfnisse abrufen können. Zudem sollte die Software eine unkomplizierte Analyse- und Reporterstellung auf Basis von Daten zu allen Prozessen des Luftfrachthandlings bieten.

Aufgrund der heterogenen Systemlandschaft benötigte Cargologic ergänzend eine Lösung zur Organisation und Vereinheitlichung von Daten aus unterschiedlichen Quellen, um diese professionell gemanagt für die verschiedensten analytischen Anforderungen zur Verfügung zu stellen.

Dementsprechend sollte der gesuchte IT-Partner nicht nur über BI-Frontend-Expertise, sondern auch über Spezialwissen zum Datenmanagement verfügen. Als Projektpartner holte sich Cargologic auf Empfehlung der Rhenus-Gruppe die Schweizer Informatec an Bord. Das auf Data Intelligence spezialisierte Unternehmen überzeugte mit BI- und Data Management-Fachwissen – und mit dem passenden Beratungsansatz. Dieser beruht auf drei zentralen Säulen: die präzise Erfassung der individuellen Anforderungen des Kunden, die Konzeption einer passenden Lösung einschliesslich der Empfehlung technologischer Tools sowie die Einbettung in die bestehenden Prozessstrukturen beim Kunden.

Abgestimmte Back- und Frontendtechnologien

Informatec empfahl Cargologic eine Kombination von drei verschiedenen Technologien: Zunächst erfolgte der Aufbau des Data Warehouse auf Basis von Microsoft SQL Server Integration Services (SSIS). Schrittweise angebunden werden verschiedene Systeme für das Ground Handling, für das Speditionshandling, für die Zeiterfassung, für die Hochregalsteuerung und für das Transportmanagement. „Wir werden jeden Punkt, der digital erfasst wird, in unserem Data Warehouse abbilden“, sagt Florian Kulikowski.

Integriertes Master Data Management (MDM) mit iVIEW

Anschliessend wurde die Business-Intelligence-Plattform Qlik Sense implementiert. Damit es möglich ist, auch Informationen, die nicht in den zentralen IT-Systemen enthalten sind, in Analysen und Reports einfliessen zu lassen, integrierte Informatec ergänzend die eigenentwickelte, auf Qlik basierende „Individual Standard“ Business-Intelligence-Lösung iVIEW. Diese ermöglicht, Informationen aus zusätzlichen Datenquellen und Anwendungen aufzubereiten, auszuwerten und zu visualisieren. Bei Cargologic sorgt iVEW dafür, dass die im Excel-Format vorliegende Standort- und Konzernlogik sowie die durch die rollierende Planung entstehenden Zielwerte wie etwa avisierte Tonnagenmengen in den Analysen und Reports berücksichtigt werden können. Durch die Einführung dieser Master Data Management (MDM)-Lösung müssen die Daten nicht gesondert in die Datenbank eingepflegt werden, sondern können durch die berechtigten Mitarbeiter in den Abteilungen direkt über die Qlik-Sense-Benutzeroberfläche verwaltet werden. Zum Einsatz kommen Module für die Kommentierung und Planung von Zahlen (iVIEW.comment und iVIEW .plan).

Whitepaper "Enterprise Data Management"

Um zu gewährleisten, dass die neue Lösung bei allen Fachexperten im Unternehmen „gut ankommt“, führte Informatec mehrere Inhouse-Workshops durch, ausgerichtet auf die einzelnen, zum Teil sehr komplexen IT-Quellsysteme und deren jeweilige Datenmodelle. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Fachexperten detailliert und bereichsspezifisch über das Projekt informiert wurden und die Möglichkeit hatten, das Projekt aktiv mitzugestalten.

Informatec punktet mit Data Management-Spezialwissen

„Informatec hat sich im gesamten Projekt als engagierter, flexibler Partner und absoluter Spezialist für Data Management bewiesen. Angefangen von der professionellen Bestandsaufnahme und Erfassung der Anforderung über die Toolauswahl und dem Data Management bis zur Applikationsentwicklung und Einbettung in unsere Prozesse. Die Kombination aus Informatecs Expertise für Data Management und Data Analytics mit Qlik und unserem Know-how über die fachliche Logik des Luftfrachthandlings hat perfekt gepasst, es war ein sehr effizientes Miteinander!“, resümiert Florian Kulikowski.

„Uns hat das spürbare Selbstverständnis von Informatec überzeugt, als Lösungspartner zu agieren, der Kunden intensiv analog ihrer individuellen Bedürfnisse berät und für eine saubere Einbettung der Technologien in die Prozesstrukturen bei Cargologic sorgt, statt einfach nur ein Produkt zu verkaufen.“

Florian Kulikowski, Business Analyst, Cargologic AG

Transparente Management-Kennzahlen

Qlik-Applikationen werden schrittweise für die Geschäftsleitung sowie alle 30 Abteilungsleitenden an den Unternehmensstandorten in Zürich und Bern entwickelt. Im Fokus stehen die Hauptkennzahlen „Produktivität“, „Qualität“ und „Einsatzstunden“. Ergänzend kann jeder Abteilungsleitende über eine individuelle Datenmaske zusätzliche, für seinen Bereich relevante Kennzahlen abrufen, mit denen er seine Prozesse führen möchte. Aktuell konsumiert das Management beispielsweise vortagesaktuelle Informationen wie Import- und Exportströme oder Umsätze und Tonnagen nach Kriterien wie Standort oder Monat etc. Zudem wird angezeigt, ob die mit den Fluggesellschaften vereinbarten Qualitätsnormen eingehalten werden. Ergeben sich in diesem Bereich Abweichungen, kann das Qualitätsmanagement tiefergehende Analysen durchführen, um die Ursache zu finden und entsprechende Gegenmassnahmen einzuleiten.

Präzise Personal- und Wartungsplanung

Das Personalwesen nutzt Qlik Sense bereits für die Optimierung der Personalplanung, berichtet Florian Kulikowski: „Unser Geschäft ist sehr personalintensiv, nur so können wir unseren Kunden schnelle Umschlagszeiten garantieren. Um dieses Personal gezielt einsetzen zu können, brauchen wir eine präzise Planung auf Basis aktueller, zuverlässiger Daten. Und über genau diese Informationen verfügen wir jetzt schnell und unkompliziert. Wir wissen sehr viel genauer als früher, wann wir wo wie viel Personal brauchen, um die avisierten Waren abzufertigen.“ Wie einfach sich Potenzial für die Prozessoptimierung durch die neuen analytischen Möglichkeiten aufdecken lässt, verdeutlicht ein Beispiel aus dem Bereich Hochregallager: „Cargologic betreibt zwei Hochregallager“, erläutert der Business Analyst. „In einem der Lager wurden häufiger Störungsmeldungen generiert. Zu Beginn des BI-Projekts haben wir als kleine Übung angefangen, diese Meldungen zu kategorisieren und zu analysieren. Durch die Möglichkeit, viel tiefer in die Daten zu schauen, konnten wir einerseits feststellen, dass sich eine Reihe der Störungen systemseitig selbst quittiert. Andererseits konnten wir anderen Störungen genauer auf den Grund gehen und so erkennen, dass beispielsweise der Warenabruf zu bestimmten Zeiten nicht schnell genug war, sodass der Fahrstuhl immer wieder stehen blieb. In der Folge haben wir die Produktivität des Warenflusses einfach durch die Erhöhung der Warenentnahmekapazität steigern können, das Problem war gelöst.“

Cargologic hat ein eigenes Wartungsteam, das sich um die Hochregallager kümmert und im festen Turnus Wartungsarbeiten vornimmt. Die Wartungspläne wurden mittels Qlik Sense über die Performance der Anlage gelegt. Dabei ist aufgefallen, dass zum Teil Gangabschnitte genau dann durch Wartungsarbeiten blockiert werden, wenn diese unter Volllast liegen. Auch hier hat es die neu gewonnene Transparenz ermöglicht, nachzujustieren und die Pläne so anzupassen, dass die Gangabschnitte jetzt zu Zeiten gewartet werden, in denen sie den Warenfluss weniger oder gar nicht einschränken, ohne dass die steigenden Personalkosten – etwa durch Nachtschichten – den positiven Effekt auf den Warenfluss wieder aufheben.

BI über den gesamten Warenfluss

„In der Endausbaustufe werden wir in der Lage sein, den kompletten Warenfluss umfassend und detailtief zu analysieren“, sagt Florian Kulikowski. „Schon jetzt wird deutlich, wie wertvoll die Möglichkeit für uns ist, sowohl das gesamte Unternehmen mit seinen verschiedenen Prozessen zu überblicken als auch einzelne Ausschnitte sehen zu können.“